Fast 100 freie Sitze für Berlin

Die KV Berlin vergibt fast 100 freie KV-Sitze in insgesamt vier Arztgruppen per Ausschreibung. Besonders viele Sitze gibt es bei den Hausärzten.

Es deutete sich schon an und wir berichteten auch bereits mehrfach darüber. Nun ist es offiziell. Die KV Berlin setzt die am 1. Juli 2019 in Kraft getretene Bedarfsplanungsrichtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) um.

Insgesamt gibt es 118,25 Niederlassungsmöglichkeiten, die auf Hausärzte, Frauenärzte, Augenärzte, Hautärzte, Kinder- und Jugendärzte und Rheumatologen entfallen. Nicht alle dieser Möglichkeiten stehen aber den Bewerbern per Ausschreibung offen, denn wie schon in der Vergangenheit bei den Haus- und Frauenärzten werden auch jetzt wieder einige bereits bestehende Jobsharing-Verhältnisse in Sitze umgewandelt. Es verbleiben also 97,75 Sitze, die per Ausschreibung über die Webseite der KV Berlin verfügbar sind. Die Ausschreibungen dafür werden veraussichtlich im Januar 2020 stattfinden.

Die Sitze teilen sich wie folgt auf:

Augenärzte: 14
Frauenärzte: 19,5
Internisten/Rheumatologen: 0,5
Hausärzte: 63,75

Bereits in 2019 hat die KV Berlin bei den Hausärzten insgesamt 63 Sitze vergeben. Im Juni 2019 waren es 42,5 Sitze, im September lief die Ausschreibung für 25 weitere freie Sitze, von denen aber nur 20,5 am 15. November 2019 vom Zulassungsausschuss vergeben worden. Das heißt 4,5 Sitze wurden nicht besetzt. Dies ist insofern ungewöhnlich, weil Beratung für Mediziner von Ärzten weiß, die sich im September 2019 auf einen der 25 ausgeschriebenen Sitze beworben haben und keinen Sitz erhalten haben.

Die 20,5 Hausarzt-Sitze gingen nach:

Treptow-Köpenick: 0,75
Marzahn-Hellersdorf: 1,5
Reinickendorf: 2,5
Neukölln: 4,0
Mitte: 2,5
Steglitz-Zehlendorf: 3,5
Pankow: 2,5
Friedrichshain-Kreuzberg: 1,5
Tempelhof-Schöneberg: 1,75

Hier zeigt sich, was Beratung für Mediziner seinen Kunden bereits in 2019 angedeutet hat. Die Sitze gehen nicht mehr nur in schwach versorgte Bezirke wie Neukölln oder Treptow-Köpenick oder Marzahn-Hellersdorf, sondern auch in der Vergangenheit recht hoch versorgte Bezirke wie Tempelhof-Schöneberg.

Die Begründung für die großzügige Entsperrung der Hausarztsitze liegt in der Tatsache, dass der Berlin-weite Versorgungsgrad von 110 Prozent nicht erreicht wurde.